Mit den US-Händlern kam der Druck in den DAX zurück, fast alle Aktien schlossen im XETRA-Handel heute im Minus den Tag ab.
Erneuter Abgabedruck im DAX
Nachdem die Wall Street gestern einen Feiertag hatte und der DAX sich hier „eigenmächtig“ zur Oberseite bewegte, kam heute die starke Gegenreaktion.
Bereits im Nachhandel unterschritt der Index die 15.900 und trat damit in einen markanten Bereich ein. Nicht nur die Kurslücke zu Freitag ist damit gemeint, sondern mit dem Unterschreiten der 15.883 auch das Minus auf Jahresbasis. Denn dort lag der Schlusskurs aus dem Jahr 2021 verankert.
Die Eröffnung war dann noch ein Stück tiefer und berührte direkt das Tief vom Freitag. Damit war im XETRA-Handel nicht nur eine neue Kurslücke eröffnet, sondern auch das Eintauchen in den Bereich zu letztem Montag vollzogen. Von diesem Tag aus war noch ein Bereich aus dem Sprung zum Dienstag zurückgeblieben, der direkt am Morgen zu den „Aktien gelegt“ werden konnte.
In diesem Tempo ging es erst einmal weiter und fiel sogar unter die Tiefs von vor einer Woche. Neue Jahrestiefs hielten damit Einzug und wurden wenig später mit 15.669 Punkten eingezogen.
Von dort startete eine sehr dynamische Erholung. Sie reichte jedoch nicht mehr an das Eröffnungsniveau heran und büßte zum US-Handelsstart an Momentum ein. Die Quartalszahlen von Goldman Sachs gaben der Wall Street keinen Anlass, das Minus auszugleichen. So blieben die US-Indizes weiterhin im Minus und deckelten die weiteren Erholungsversuche des DAX.
Er schloss mit rund einem Prozent Minus fast genau auf dem Schlusslevel von Montag vor einer Woche, wo das bisherige Jahrestief markiert wurde.
Die Volatilität stieg dabei deutlich an und lag heute mit 170 Punkte wieder sehr deutlich über dem gestrigen Wert und nun auch über dem Schnitt der Handelstage in diesem Jahr.
Folgende Eckdaten wurden am XETRA-Markt aufgezeichnet:
Eröffnung | 15.839,15 |
Tageshoch | 15.843,58 |
Tagestief | 15.669,35 |
Vortageskurs | 15.933,72 |
Schlusskurs | 15.772,56 |
Das zurückgebliebene Gap zu Montag ist im Chartbild heute ebenso deutlich zu sehen, wie der Erholungsversuch am Nachmittag des XETRA-Handels:
Nun zählte Fresenius Medical Care bereits den dritten Tag in Folge zu den Aktien-Gewinnern des Tages. Entgegen eines schwachen Gesamtmarktes ist dies ein sehr positives Zeichen. Weiterhin notierten Adidas und Daimler im Gewinn. Ansonsten gab es eher Minuszeichen an der Börse Frankfurt nach dem zuvor positiven Wochenstart. Dies zeigt folgende Übersicht noch einmal im Detail auf:
Welche Storys spielten dabei eine dominante Rolle auf dem Parkett?
Fast nur Verlierer am Deutschen Aktienmarkt
Das Schlusslicht führte heute Sartorius an. Die Aktie war noch im Jahr 2021 der Gewinner unter den DAX-Werten und zeigte zum Jahresabschluss ein neues Allzeithoch an. Von dort entfernte sich der Wert nun bereits rund 30 Prozent. Eine Gegenbewegung ist bisher nicht zu sehen.
Mit der schwachen Nasdaq fiel heute auch Infineon stärker als der Gesamtmarkt. Ebenfalls schwach waren die Stromversorger RWE und E.ON. Bereits am Montag notierte der Sektor schwächer in Erwartung von weiteren Maßnahmen in Richtung Energiebeschränkungen gegen Russland. Bisher ist jedoch noch nichts vermeldet worden.
Aus der Heatmap aller Werte geht das gemischte Verhältnis von Gewinnern und Verlierern sehr deutlich farblich hervor:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Minustag?
Die 16.000 im DAX entfernt sich weiter
Über die 16.000 könne wir heute nicht sprechen, denn der Markt entfernte sich deutlich von dieser Marke. Die Orientierung könnte nun in Richtung der große Range-Durchwanderung aus dem Dezember ausgerichtet werden. Damals fielen wir sehr deutlich bis zur 15.000er-Region, bevor ein größeres Reversal anstand.
Hält die 15.700 im morgigen Handelsverlauf nicht, ist die Option auf weiter fallende Kurse mit Zielen um 15.600 und 15.500 Punkten durchaus einzukalkulieren.
Sehen Sie hierzu das Chartbild der letzten Handelswochen zur großen Einordnung des Kursgeschehens:
Kommen Sie mit diesem Marktbericht bestens informiert in den Feierabend.
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