Rückkauf geht immer. So könnte jedenfalls das Motto der Trans National Corporations lauten, denn schaut man sich die vergangenen Jahre an, so kommt der Verdacht auf, dass in der Zeit die Unternehmungen selbst die größten Aktienkäufer am Markt waren. Die Allianz hat zum Beispiel im Zeitraum 17.02.2017 bis 03.05.2018 Aktien im Wert von 5 Milliarden Euro zurückgekauft. Und erst vor ein paar Tagen vermeldete die Allianz, dass sie erneut Aktien zurückkaufen will.
Performance der Allianz Aktie
Der positive Effekt durch das Share repurchase Program auf die Aktie war nur von einer geringen Dauer. Es endete eine Woche vor der diesjährigen Hauptversammlung und im Anschluss sackte die Aktie ab. Besonders auffällig ist, dass sie sich der DAX Performance in diesem Zeitraum binnen weniger Wochen angenähert hat.
Im Endeffekt wurden hier 5 Milliarden Euro schlecht investiert. Es brachte den Aktionären bisher keinen Vorteil, doch vielleicht ist das Management auch nur voller Führsorge und fürchtet, dass der gemeine Aktionär nicht mit einer höher ausfallenden Dividende umgehen kann?
Irgend einen Grund muss diese Rückkauforgie ja haben, denn sie wird nicht dazu verwendet einen Gehaltsexzess des CEO und seiner Riege, wie in den USA häufig zu sehen ist, zu finanzieren.
Fundamentaldaten der Allianz
Das Buyback Programm konnte die Fundamentaldaten nicht wirklich aufhellen. Hier steigt zwar der Gewinn pro Aktie, doch der Umsatz pro Aktie und das EBIT stagnieren.
Die EPS Kennziffer lag im Jahr 2016 noch bei €15,1 und konnte sich leicht steigern. Schätzungen gehen für das Jahr 2018 von einem EPS Wert in Höhe von €15,8 aus.
Dagegen ist das EBIT leicht rückläufig. 2016 betrug es noch 10,196 Milliarden Euro und wird dieses Jahr Schätzungen zufolge bei ca. 10,148 Milliarden Euro liegen. Es stagniert.
Der Stagnation schließt sich auch die Eigenkapitalquote an, die 2017 bei mageren 7,61% lag. Im Gegensatz dazu haben zum Beispiel die Versicherer MunichRe, Hannover Rück, Talanx und SwissRe eine EK Quote von jenseits der 10%.
Vielleicht hätte die Summe, wenn sie schon nicht an die Aktionäre ausgezahlt wird, in die Stärkung des Eigenkapitals fließen können. Vielleicht, nein absolut nein, würde ja die Eigenkapitalrendite schmälern, was sich bei den Analysten bestimmt nicht so gut machen würde. Lieber viel Geld in Buyback Programmen verschwenden.
Insgesamt befindet sich die Versicherungsbranche in einer nicht mehr so guten Verfassung. Hierzu äußerten sich erst vor einigen Wochen prominente Vertreter der Branche und ihre Aufpasser.
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Erneutes Buyback Programm 2018
Im Zeitraum vom 04.07.2018 bis 30.09.2018 sollen weitere Aktien im Wert von 1 Milliarde Euro zurückgekauft werden. Mehr als ein kurzfristiges Feuerwerk wird daraus nicht entstehen und die Performance der Aktie wird wahrscheinlich im Anschluss wieder auf das DAX Niveau absinken.
Für das eigene Trading bedeutet es nichts anderes, als dass man sich den 30.09.2018 vormerken sollte. Es könnte ein guter Termin für den Kauf von Verkaufsoptionen sein.