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Rekonfiguration der Weltwirtschaft – Gewinner und Verlierer

Die durch den Virus und dem damit einhergehenden Lockdown verursachte Krise wird uns wahrscheinlich noch einige Zeit beschäftigen. Doch in der Krise kommen auch Chancen. Ja die Weltwirtschaft hat einen schweren Schlag erlitten, manche Regionen & Länder mehr als andere. Doch richten wir besser unseren Blick in die Zukunft. Schon vor einigen Wochen hatte ich hier immer wieder auf die Verschiebung der Lieferketten hingewiesen. Diese Verschiebung bekommt durch das destruktive Agieren des Chinesischen Staates einen massiven Schub und die Renationalisierung bzw. Neukonfiguration der Wirtschaft schreitet mit großen Schritten voran. Auch wird die Schöpferische Zerstörung infolge des Lockdowns zu Lücken im wirtschaftlichen Gefüge führen, welche durch neue Unternehmungen gefüllt werden wollen.

Die große Rekonfiguration

Durch die jetzige Unterbrechung der Lieferketten wurde den westlichen Staaten ihre Abhängigkeit von China schmerzlich in Erinnerung gerufen. Das Mantra der Effizienz und Just in Time hat unteranderem durch das Verhalten Chinas und den damit einhergehenden Unterbrechungen ein Ende gefunden.

Aus Just in Time wird wahrscheinlich das neue alte Mantra Just in Case. Dieses ist uns aus der Geschichte her nicht unbekannt. Bis zum Ende des Kalten Krieges unterhielt jeder Staat strategische Grundfertigkeiten der Produktion, ob dieses nun wirtschaftlich sinnvoll war oder auch nicht. Zu diesem Zustand werden die Staaten zurückkehren müssen, schon allein auf Druck der jeweiligen Bevölkerung.

Selbige wird zukünftig wohl auch in der Produktion & Lagerhaltung der verschiedensten Unternehmungen passieren. Auch die Lieferketten selbst werden aller Wahrscheinlichkeit nach in die jeweiligen Machtbereiche zurückkehren. Sie werden auf jeden Fall näher an den Endkunden heranrücken und mehr Redundanzen aufweisen als bisher. Mit dieser Überlegung geht einher, dass der Trend des Freihandels gebrochen ist und es eher zu einer Art Globalisierung a la Carte übergehen wird (vgl. dazu Dr. Harald Malmgren, „The Return of Economic Nationalism: Shaping the Next Phase of “Globalization” À la Carte“ 2014).

Das bietet Chancen, denn durch den Lockdown werden viele schwache und oder inflexible Unternehmen vom Markt verschwinden und können durch neue starke ersetzt werden. Daraus wird sich wahrscheinlich eine neue Dynamik entwickeln können, welche denen vorheriger Perioden gleichen könnte. Hier verweist Nicholas Glinsman z.B. auf das aufblühen der Wirtschaft nach dem 1. Weltkrieg und dem abebben der Spanischen Grippe. Auch führt er die 50iger Jahre an, in denen das Deutsche Wirtschaftswunder mithilfe des Marshall Plans geschah, nachdem zuvor viele alte Macht Strukturen innerhalb der Wirtschaft durch den 2. Weltkrieg zerschlagen wurden.

Gewinner und Verlierer

Daraus ergeben sich Gewinner und Verlierer. Der größte Verlierer wird dabei voraussichtlich China sein, denn sie sind keine verlässliche Werkbank mehr. Die Produktion verlässt das Land und der schon bestehende Trend wurde stark beschleunigt.

Die möglichen Gewinner jedoch benötigen bestimmte Voraussetzungen, welche erfüllt sein müssen, damit sie die sich bietenden Chancen wahrnehmen können.

Aufgrund des Rechtssystems kann davon ausgegangen werden, dass die Anglosphäre zu den Gewinnern zählen wird – vgl. dazu den Podcast von Albert Marko, Nicholas Glinsman & Harald Malmgren. Die wichtigsten Akteure sind dabei die USA, einige Staaten des Commonwealth of Nations und Japan.

Europa wiederum hat seine eigenen Probleme und es zeigen sich Risse zwischen den Mitgliedsstaaten. Ein Umstand welcher die Erholung und wirtschaftliche Prosperität in vielen Mitgliedsstaaten wahrscheinlich kurz- bis mittelfristig hemmen wird.

Da die USA ein sehr gutes Rechtssystem haben und dazu auch noch a) über die nötigen Mittel zur Macht Projektion verfügen, b) die Wirtschaftliche Stärke besitzen und c) die Weltreservewährung inne haben, kann davon ausgegangen werden, dass das Land auch zukünftig das Epizentrum der Weltwirtschaft sein wird.

Um dieses Epizentrum wird sich die Anglosphäre formieren und wahrscheinlich noch enger zusammenarbeiten als bisher.

Gewinner Branchen der großen Rekonfiguration

Branchen welche wahrscheinlich in Zukunft von der skizzierten Rekonfiguration profitieren können sind:

Innerhalb der genannten Branchen ist es wichtig die starken Unternehmen zu identifizieren, denn diese können in Krisen ohne weiteres Chancen ergreifen. Um diese zu identifizieren hilft vielleicht das Ausschlussverfahren. Fehler zu vermeiden ist an der Börse schon mehr als die halbe Miete. Dazu zählt z.B. das man schwache Bilanzen meidet.

Insgesamt ist es noch nicht die richtige Zeit zum Kauf von Aktien, denn der Boden ist voraussichtlich noch nicht erreicht. Jedoch ist es an der Zeit sich zu orientieren, sodass man auf das kommende Ende des Lockdowns und die folgenden Chancen vorbereitet ist.

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