Der aktuelle Zinserhöhungszyklus der amerikanischen Zentralbank ist erst 3 Jahre alt – und er könnte schon wieder enden. Nicht nur Donald Trump dürfte Jerome Powell Kopfzerbrechen bereiten. Auch der Zinsmarkt selbst spricht für ein baldiges Ende der Erhöhungen.
Während sich die meisten Experten einig sind, dass nach der letzten erwarteten Zinserhöhung im Dezember auch im nächsten Jahr weitere Schritte folgen sollten, kommen erneut deutliche Worte von Donald Trump zum Thema Fed. Trump bezeichnete zuletzt die Zinspolitik der US-Notenbank als „Größeres Problem als China“. Doch nicht nur die Worte aus der Politik dürfte die FED zukünftig bremsen. Auch die weiterhin bestehende Dollarstärke und die Zinsstrukturkurve in Amerika könnte die FED zum Umdenken bringen.
US-Zinsstrukturkurve wird immer flacher
Die Zinsstrukturkurve ist ein vielbeachtetes Indiz am Kapitalmarkt. Eine sehr flache, oder gar inverse Zinsstruktur gilt als Warnsignal für die Kapitalmärkte.
Von einer inversen Zinsstruktur spricht man, wenn die längeren Laufzeiten weniger Rendite aufweisen, als die kurzfristigen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Rezession auf dieses Omen folgt. Die 2 jährigen Renditen in den USA rentieren zurzeit bei 2,83 % und liegen damit nur noch 0,23 % von den 10 jährigen Renditen. Diese notieren bei 3,06 %.
Da Leitzinserhöhungen vor allem die kurzfristigen Renditen direkt beeinflussen, könnte schon der nächste Zinsschritt in Amerika zu einer komplett flachen Zinsstruktur führen. Immerhin wird dieser Zinsschritt fest erwartet und die 10 jährigen Anleihen machen kaum Anstalten sich auf diesen Schritt durch Kursverluste einzustellen. Ein böses Omen?
Droht eine inverse Strukturkurve?
Da die Kapitalmärkte komplex sind und die im Jahr 2018 beobachtete Volatilität bereits Sorgenfalten auf einigen Gesichtern erzeugte, könnte die Fed, gegen die Erwartungen des Marktes, den Fuß vom Zinspedal nehmen. Immerhin könnte man so die negative Signalwirkung einer flachen oder gar inversen Zinsstruktur verhindern. In meinen Augen sinkt die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen durch die Entwicklungen der letzten Tage deutlich. Auch ohne Aussagen des amerikanischen Präsidenten dürfte die US-Notenbank zukünftig deutlich vorsichtiger agieren. Es wäre sogar denkbar, dass aus einer Zinspause das Ende des Erhöhungszyklus anstehen könnte. Immerhin deuten auch wichtige Konjunkturindikatoren wie der NAHB-Hausmarktindex bereits auf eine Abkühlung der konjunkturellen Lage.
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