Zum Wochenauftakt sahen wir zunächst eine Art Erleichterungsrally an der Börse, nachdem am Wochenende ein US-Präsident „ausgezählt“ wurde. Doch dies war nur der erste Schub. Vor US-Eröffnung meldete Biontech mit Pfizer einen schnellen Durchbruch in der Covid19-Forschung. Die Aktienkurse stiegen rasant.
Hintergründe des Kursanstiegs
Mit der so genannten „ersten Welle“ des Handelstages setzte sich der DAX direkt an der zum Wochenstart skizzierten Widerstandszone fest und verweilte dort bis zum Mittag in einer engen Range von knapp 40 Punkten:
Es fehlten nach der medial mehrheitlichen Gratulation an Joe Biden zum 46. Präsidenten der USA die weiteren Impulse, um sich von dieser Marke zu lösen. Doch in der Mittagszeit sorgte eine Meldung für deutlich größere Kurszuwächse am Markt.
Die Meldung des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zum Thema Covid19 zeigte erfolgversprechende Daten zur Wirksamkeit ihres potenziellen Impfstoffs mit einem mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit. Zudem soll bereits in der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt werden. Ein Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie, welche aktuell die Marke von 50 Millionen Infizierten auf der Welt übersprungen hat.
Entsprechend euphorisch gaben sich die Aktienmärkte. Der Dow Jones sprang vorbörslich über die runde Marke von 30.000 Punkten und damit deutlich über sein altes Allzeithoch vom Februar und zog auch den DAX entsprechend mit. Knapp 13.300 Punkte erreichte der Index, bevor zum Handelsstart an der Wall Street dann wieder etwas Beruhigung einkehrte.
Im Börsenhandel in New York wurde die 30.000 beim Dow Jones nicht überschritten und zum Handelsende hin einige der Gewinne wieder abgegeben. Dennoch blieb ein starkes Plus zurück, was im DAX für einen Schlusskurs über der runden 13.000er-Marke sorgte:
Übergeordnet hatten wir damit die Hochs aus dem Spätsommer wieder erreicht:
Man erkennt hier zudem das Momentum, mit der die Bewegung abgelaufen ist. Viele Marktteilnehmer sehnen sich hierbei eine Korrektur herbei, doch wo startet sie und wie weit kann sie laufen?
Folgende Eckdaten wurden vom ersten Handelstag der Woche aufgezeichnet:
Eröffnung | 12.713,19PKT |
Tageshoch | 13.297,05PKT |
Tagestief | 12.670,58PKT |
Vortageskurs | 12.480,02PKT |
Versuchen wir daraus ein Szenario für den Dienstag zu entwickeln.
DAX-Ideen für das Dienstags-Trading
Momentum sollte man demnach nie unterschätzen. In der gestrigen Bewegung sind mit Sicherheit eine Vielzahl an Stopps ausgelöst und Short-Engagements am Markt neutralisiert worden. Dies gehört zum Risikomanagement dazu, doch kann es bei einer solch starken Bewegung in kurzer Zeit natürlich entsprechend teuer werden.
Der Trend seit nunmehr 6 Handelstagen ist stetig nach oben gerichtet:
Swing-Trader hatten daran vermutlich viel Freude, doch als Daytrader weiss ich, dass bei starken Bewegungen das Handeln der Korrektur besonderen Reiz ausübt. Genau diese Szenarien handle ich selbst sehr gerne. Hierzu muss jedoch eine Marke vorhanden oder ein Signal erzeugt werden.
Im Fall dieser mittelfristigen Entwicklung ist ein Rückfall unter 13.000 zumindest ein erstes Warnzeichen, denn im Tageschart bildet sich damit eine mögliche Umkehrformation. Sie ist bestätigt, sollte der DAX unter der gestrigen Kerze schliessen.
Auf das kurzfristige Handeln übertragen muss also nicht nur die 13.000 unterschritten, sondern der Weg bis 12.700 und damit zum „Biden-GAP“ durchlaufen werden.
Eine Menge Raum für kurzfristige Trading-Ideen, die wir gerne ab 10.00 Uhr im Webinar zusammen besprechen.
Aus der Vorbörse heraus ist die 13.000 erst einmal unterschritten und damit als psychologischer Widerstand auf der Oberseite zu betrachten:
Setzt sich diese Bewegung fort, ist das Ziel tatsächlich die komplette Revidierung der großen grünen „Covid19“-Kerze mit einer Berührung der gestrigen Vormittagshochs bis zum Bereich 12.700.
Kann sich der Markt aus der aktuellen Korrektur lösen, wäre mein Long-Trigger eine Überschreitung der 13.000 und damit als Ziel dann wieder die 13.095 als GAP-close zu gestern.
Ein spannender Handelstag somit – bleib aufmerksam und passe Deine Positionsgröße an die Marktvola an.
Wirtschaftstermine am 10.11.2020
Nach der japanischen Leistungsbilanz stehen 8.00 Uhr eine Vielzahl an Daten aus Grossbritannien an. Mit der Arbeitslosenquote und dem Durchschnittseinkommen könnten hier weitere Informationen im Zuge des Brexits den Markt und das Britische Pfund bewegen.
11.00 Uhr wird es dann mit der ZEW-Umfrage in Deutschland und Europa spannend. Welche Konjunkturerwartungen sind hier ausgewertet worden und wie skizziert sich die aktuelle Lage ist aus den Anlegerstimmungen der Insties abzulesen?
Am Abend gibt es aus dem Umfeld der US-Notenbank noch zwei Reden. Alle Prognosen der genannten Termine finden Sie in dieser Tabelle:
Damit wünsche ich uns im heutigen Handel viel Erfolg. Dein Andreas Bernstein (Bernecker1977)
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.