Das Wochensaldo im DAX betrug in dieser Woche nur 90 Punkte. Damit bleibt die runde Marke von 14.000 Punkten ein respektabler Widerstand im Markt. Was kann man in der neuen Woche erwarten?
So stark ist die 14.000 im DAX
Nach einem positiven Wochenstart wechselten sich die Wochentage in der Performance ab. Wir näherten uns wieder der runden 14.000er-Marke an. Fast schon magnetisch, wie dieser Rückblick von Donnerstagmorgen aufzeigt:
Schliesslich übersprang der DAX am Donnerstag im Vorfeld der EZB-Sitzung und im Nachgang an die US-Vereidigung des neuen Präsidenten Joe Biden diese runde Marke. Es blieb bei einer kurzen Überschreitung. Die EZB selbst konnte keine Impulse setzen, die für weitere Kursaufschläge reichten. Sie signalisierte eher eine abwartende Haltung und ließ weitere mögliche Maßnahmen offen.
Die 14.000 Punkte waren somit Anziehungspunkt und Widerstand zugleich, wie ich am Freitagmorgen in der Tagesanalyse vermerkte (Rückblick):
Genau dort scheiterte der Index auch schon in der Kalenderwoche zuvor.
Dazu noch ein Hinweis: Als Kalenderwoche habe ich in meinen Analysen die internationale Variante gewählt, bei der die erste Kalenderwoche immer mit dem 1. Januar beginnt. In einigen anderen Publikationen startet die erste Kalenderwoche gemäß ISO 8601 erst ab dem 4. Januar 2021. Bitte lassen Sie sich dadurch nicht verwirren.
Ohne Verwirrung entfernte sich der DAX am Freitag von diesem Widerstand und zehrte das Wochenplus beinahe auf. Enttäuschende Quartalszahlen von den US-Giganten IBM und Intel sorgten für Gewinnmitnahmen im ganzen Sektor. So fiel letztlich auch der DAX noch einmal leicht und beendete die Woche unter 13.900 Punkten.
Die Tagessalden zeigen zudem eine geringe Volatilität auf. Zwischen 116 und 153 Punkten war die jeweilige Tagesrange eingerahmt:
Laufen wir so ruhig in den Februar hinein?
Ausblick auf die letzte volle Januarwoche
Den Widerstand vor Augen befinden wir uns übergeordnet in einer größeren Konsolidierungszone. Diese lässt sich im Stundenchart sehr gut skizzieren:
Es ist der Bereich um das alte Februarhoch aus dem Vorjahr. Hier tut sich der Markt vor allem in den letzten Wochen immer wieder schwer, nachhaltig eine Richtung zu finden.
Übergeordnet verengt sich die Chartsituation zunehmend. Ein Aufwärtstrend im Stundenchart trifft auf den Abwärtstrend, welcher vom Allzeithoch ausgehend die Kurse seit mehr als zwei Wochen deckelt:
Auf welcher Seite erfolgt der nächste Ausbruch?
Die eingangs skizzierte Widerstandszone auf der Oberseite bleibt weiterhin das nächste Ziel der Bullen:
Auch in diesem Chartbild lassen sich Trendlinien anlegen, die eine Entscheidung in Kürze erwarten lassen:
Die obere gestrichelte Trendlinie im kurzfristigen Chartbild ist mein nächster Trigger für einen Long-Trade:
Gelingt hier der Ausbruch zum DAX-Wochenstart, halte ich einen erneuten Test der 14.000 für das realistische nächste Bewegungsziel. Erst ein Unterschreiten der alten Februarhochs bei 13.800 Punkten würde aus meiner Sicht den Druck verstärken und dann auch die Wochentiefs wieder in Betracht ziehen.
Termine in der kommenden Handelswoche
Am Montag darf man auf den ifo-Geschäftsklimaindex um 10.00 Uhr gespannt sein. Nachdem der ZEW bereits überraschte, könnte auch hier ein positiver Effekt anstehen. Um 14.30 Uhr gibt es aus den USA noch den Chicago Fed Aktivitätsindex.
Für den Dienstag stehen 15.00 Uhr die neuen Daten zum US-Immobilienpreisindex und 16.00 Uhr das Verbrauchervertrauen Conference Board an.
Der Mittwoch startet 8.00 Uhr mit dem GfK Verbrauchervertrauen in Deutschland und hält 14.30 Uhr die US-Auftragseingänge langlebiger Güter parat. Termin der Woche wird dann 20.00 Uhr die US-Notenbanksitzung FED sein, welche im Anschluss mit der Pressekonferenz aufwartet.
Das EU-Verbrauchervertrauen und der EU-Geschäftsklimaindex werden 11.00 Uhr am Donnerstag erwartet. 14.30 Uhr stehen dann wieder die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe an. Parallel erscheinen die Daten zu den persönlichen Konsumausgaben und das US-BIP.
Für den Freitag sollte man sich 9.55 Uhr die Daten zum Deutschen Arbeitsmarkt ansehen und 10.00 Uhr unser Bruttoinlandsprodukt. Um 14.30 Uhr veröffentlicht die USA ihre persönlichen Einnahmen und die Privatausgaben. 15.45 Uhr folgt der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie 16.00 Uhr wieder das Uni Michigan Verbrauchervertrauen.
Alle Erwartungen zu den genannten Terminen finden Sie in folgender Übersicht:
Damit wünsche ich uns im Handel der neuen Woche viel Erfolg. Ihr Andreas Bernstein (Bernecker1977)
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