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Silvio Gesell – Der Visionär und das Gold

Schon vor 100 Jahren hat Silvio Gesell (Geb. 17.03.1862) erkannt, dass schwere Wirtschaftskrisen durch eine gestörte Geldzirkulation entstehen können. Und eben so alt wie diese Erkenntnis ist sein Vorschlag dieses Problem durch Freigeld (Schwundgeld) zu lösen. Und im Jahre 2019 manifestiert sich immer mehr – Silvio Gesell war kein Spinner sondern ein Visionär.

 

Das Schwundgeld ist seit der Einführung von negativen Zinssätzen für Einlagen in der Eurozone keine Illusion von Schwarzmalern mehr. Mittlerweile ist das Verwahrentgelt Bestandteil der meisten Banken und Sparkassen. Nachdem es anfänglich vor allem gewerbliche Gelder getroffen hat, sind nun die privaten Spareinlagen die nächste Baustelle innerhalb des Finanzsystems. Dieser Schritt ist, nach der EZB Entscheidung vom 07.03.2019, auch nachvollziehbar. Eine schnelle Normalisierung ist nicht mehr absehbar.

 

Schwundgeld als Lösung?

 

Mittlerweile werden „Lösungen“ zur Einführung eines deutlichen negativen Zinssatzes öffentlich diskutiert – nicht zuletzt der IWF sticht hier bereits hervor. Die Funktion von Geld als Wertspeicher soll aufgebrochen werden und auch Bargeld soll belangt werden, um die Gefahr eines Bank Runs unter Kontrolle zu halten. Doch was würde Silvio Gesell heute zu all diesen Schritten sagen? Sind seine Vorstellungen in der Tat die neue ökonomische Mode?

In der Tat finden wir in den meisten offen diskutierten Schritten der letzten Monate deutlich die Gedankengänge Gesells wieder. Wer die riesigen QE-Programme nach der Finanzkrise betrachtet und deren Auswirkung auf den Zins, der dürfte die Züge eines Ausspruchs von Silvio Gesell wiedererkennen. Gesell wollte „den Zins in einem Meer von Kapital ersäufen“. In meinen Augen ist es genau das, was die EZB seit 2009 versucht. Und auch die Verteufelung des Goldes passt in das Bild. Die Welt titelte vor ein paar Tagen, dass der IWF Gold als Brandbeschleuniger für Finanzkrisen sieht. Genau so sah es auch Silvio Gesell. Er erkannte in der Begrenztheit des Goldes und seiner Wertaufbewahrungsfunktion ein Problem für seine Freigeldgedanken.

Gold als Antwort auf Schwundgeld?

 

In der Tat dürfte klar sein, dass die unbändige Nachfrage des Ostens nach Gold bereits ein Argument für das gelbe Edelmetall ist. Doch auch die verbalen Attacken von Institutionen wie dem IWF sind ein Hinweis auf die Schutzfunktion die Gold im Falle eines Schwundgeldes haben würde. Gold stellt mit seinen Eigenschaften das ideale Mittel zur Werterhaltung dar. Es rostet nicht, es ist selten und es ist seit der Lösung vom Wert des US-Dollars frei handelbar und entspricht der obersten Instanz einer Währung ohne Schuldencharakter.

Natürlich sind auch Aktien und Immobilien stark bevorteilt, sollte der Zins noch weiter unter Null fallen und so unser Geld zu echtem Schwundgeld machen. Allerdings bleiben für Vermögende auch in diesen Zeiten Aktien und Immobilien eher Anlagen, während Gold eben eine echte Währung ohne Ausfallwahrscheinlichkeit ist und bleibt.

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