Die US-Notenbank FED sorgt für Verwirrung am Markt. Im DAX-Wochenausblick skizziere ich die aktuellen Unterstützungen und Szenarien für die neue Handelswoche als Basis für Deine weiteren Trading-Ideen.
FED-Sitzung und Verfallstag bestimmten die Börse
Die Börsenwoche startete mit der Fortsetzung der positiven Tendenz aus Anfang März und konnte damit zunächst als Widerstandszone mehrfach die 14.600 anlaufen. Die Hochs lagen bis zum Mittwochabend nah beieinander und skizzierten somit eine abwartende Haltung vor dem Event der Woche – der US-Notenbanksitzung. Die sah im Chartbild wie folgt aus (Rückblick):
Als Frage in meinem täglichen Marktausblick formuliert (melde Dich dazu gerne kostenfrei an) kam die Antwort prompt. Denn die US-Notenbank FED skizziert auf mittelfristige Sicht bessere Wachstumsperspektiven als bisher angenommen, eine Erholung am Arbeitsmarkt und hat mit dem Thema Inflation keine Probleme. Somit bleiben die Zinsen wohl über den Jahreswechsel hinweg konstant auf dem aktuell historisch niedrigen Niveau.
Ein Blick, der erst einmal bei den Assets Gold, Aktien, Anleihen und Bitcoin gleichermaßen für Euphorie sorgte.
Entsprechend stark eröffnete der DAX am Donnerstag den Handel, hinterließ eine Kurslücke und stieg bis zu seinem neuen Rekordhoch bei 14.804 Punkten. Die Ernüchterung von dieser „Börsenparty“ folgte am Freitag: Bis zum Verfallstag der Index-Futures und Optionen am Mittag hielt sich der DAX noch relativ gut. Jedoch am Nachmittag im Zuge der Gewinnmitnahmen an der Wall Street, die am Donnerstag zunächst weitere Rekorde im Dow Jones und S&P500 einstellte, zog sich der Markt insgesamt etwas zurück.
Steigende Anleihenpreise und die Kursgewinne der Vorwochen wurden als Gründe für eine Konsolidierung genutzt, welche dann auch gleich das GAP zu Mittwochabend schloss. Ein Kurslevel, welches ich im Ausblick noch einmal genauer erörtere.
Mit 14.621 Punkten war der Freitag insgesamt um 1,1 Prozent leichter und deutlich abwärts gerichtet:
In Summe stand die Handelswoche jedoch weiter im Licht steigender Kurse. Rund ein Prozent Aufschlag rettete der DAX förmlich ins Wochenende und damit auch die Chance auf weitere Kursanstiege:
War hierbei der Verfallstag zumindest „mitschuldig“? Dies ist schwer zu beurteilen. Aus meiner Sicht haben die wenigsten Marktteilnehmer mit so einem starken ersten Quartal an der Börse gerechnet und sich ggf. aus den Short-Positionen verabschieden müssen. Das höhere Handelsvolumen an diesem Tag zeigt zumindest die Dynamik eines solchen Verfalls von Optionen und Futures:
Im Endloskontrakt war die Bewegung an sich eher ein Rücklauf und bisher kein Richtungswechsel:
An welchen Punkten sich dieses Bild umkehrt, sehen wir nun genauer.
Ausblick auf die neue Woche
Mit dem GAP-Schluss bei knapp 14.600 Punkten ist charttechnisch zumindest ein Teil der Konsolidierung abgearbeitet. Sehr dynamisch prallte der DAX von diesem Bereich ab, welchen ich für die neue Handelswoche als weiterhin dominant erachte. Erst bei einem Bruch käme die nächste Unterstützung von 14.409 in das Kalkül der Trader und darunter dann das „Ausbruchslevel 1“ von 14.197 Punkten:
Wie angedeutet, erachte ich die 14.600 für die neue Woche als eine Art Schlüsselmarke. Hier verweilte der DAX nach dem Schließen der Kurslücke länger und dort läuft der aktuelle Abwärtstrend ausgehend vom Rekordhoch aus:
Unterstellt man eine Fortsetzung dieser Korrekturbewegung, würde direkt die 14.460, respektive das Korrekturtief bei genau 14.409 Punkten, als Ziel im Markt sichtbar werden:
Hält der 14.600er-Bereich mit den Tiefs vom Freitag, ist ein Bruch dieser Abwärtstrendlinie ab dem Allzeithoch eine Frage der Zeit, da er recht steil verläuft. Dann gäbe es ein Kaufsignal im Markt, welches die übergeordnete Fortsetzung der Aufwärtsbewegung untermauern kann:
Zwischen diesen beiden Szenarien muss sich der DAX entscheiden. Jeden Morgen update ich diese Charts vor dem Hintergrund der Wall Street -Entwicklung. Schaue mir gerne ab 8.00 Uhr bei YouTube über die Schulter.
Wirtschaftsdaten in der neuen Woche
Auch in der beginnenden Woche ist die Anpassung der Handelszeiten aus Europa an die der Wall Street noch nicht vollzogen – wir haben weiterhin Winterzeit im Kalender. Daher verschieben sich die bekannten Uhrzeiten eine Stunde nach vorn.
Am Montag wird der Chicago Fed Aktivitätsindex daher schon 13.30 Uhr veröffentlicht und die Rede von Notenbankchef Jerome Powell beginnt 14.00 Uhr.
Auch am Dienstag spricht Jerome Powell wieder, diesmal in Form einer Anhörung. Weitere Mitglieder aus dem Umfeld der Notenbank folgen.
Der Mittwoch steht im Zeichen des Markit PMI Index. 9.30 Uhr wird dieser für Deutschland neben dem Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, 10.00 Uhr folgende beide Daten auf EU-Ebene und 14.45 Uhr für die USA. Dazwischen stehen 13.30 Uhr die US-Auftragseingänge und die Aufträge für nichtmilitärische Investitionsgüter in den USA an. Am Abend meldet sich noch einmal Jerome Powell zu Wort.
Das GfK-Verbauchervertrauen steht am Donnerstag 8.00 Uhr für Deutschland an. 10.00 Uhr folgt das EU-Wirtschaftsbulletin und 13.30 Uhr als wichtigste Zahl der Woche das BIP aus den USA. Zusammen mit den Kernausgaben für den persönlichen Konsum der US-Bürger und den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung dürfte dies die wichtigste Zeit der Woche darstellen.
Für Deutschland ist am Freitag der ifo-Geschäftsklimaindex um 10.00 Uhr die wichtigste Kennzahl. Was erwartet das Institut für eine Entwicklung im nächsten Quartal? Für den Nachmittag ist erneut die Uhrzeit 13.30 Uhr maßgeblich. Dort stehen die persönlichen Einkommen und Privatausgaben der Amerikaner im Fokus. 15.00 Uhr steht dann der letzte Termin aus dem Wirtschaftskalender an – das Uni Michigan Verbrauchervertrauen.
Alle Prognosen der genannten Termine findest Du in dieser Tabelle vor:
Damit wünsche ich uns in der neuen Handelswoche viel Erfolg.
Das Video zur Analyse gibt es hier:
Dein Andreas Bernstein (Bernecker1977)
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