Die Woche endete sehr rot aus Sicht der Gold-Anleger. Hatte man noch zum Wochenstart die Hoffnung, die 1.300 US-Dollar-Marke zu erobern, so fiel der Kurs im Wochenverlauf fast täglich ab. Wie ordnet sich dies im großen Chartbild ein?
Fallender Goldpreis – steigende Aktien
Von 1.292 US-Dollar im Hoch zum Wochenstart fiel der Preis bis auf 1.271 US-Dollar im Tief und zeigte damit, wie man im Chartbild von wallstreet-online deutlich sieht, eine negative Wochentendenz auf:
Interessant ist dabei, dass hier die Korrelation zum Aktienmarkt (mehr Infos zur Korrelation) wieder stärker funktionierte. Dieser steigt im Umkehrschluss an und zeigt damit auf, dass eine gewisse Umschichtung stattgefunden hat. Bei der direkten Gegenüberstellung mit dem DAX sieht man auf der einen Seite 2 Prozent Abschlag und auf der anderen entsprechend das Kursplus:
Dies ist oft in kurzen Zeitrahmen zu beobachten und dennoch nicht selbstverständlich. Hier spielt das Thema Sicherheit mit hinein, was viele Anleger einem Investment in Edelmetallen noch immer zuordnen. Wohl aber eher kurzfristig, wenn man sich diverse Daten zur Korrelation von Gold zu anderen Assets anschaut. Gerade in Bezug auf den DAX ist hier wenig zu erwarten:
Wie auf der bekannten Gold-Seite INSIGNITOS GOLD beschrieben ist:
Seit 1970 liegt die Korrelation zum S&P 500 bei -0,02, zu 10-jährigen USStaatsanleihen bei -0,04 und dem CRB Rohstoffindex bei +0,19 und zu Häuserpreisen (anhand des Case-Shiller Index ab 2000) lediglich bei +0,13. Gold ist somit als wenig korrelierte Assetklasse definitiv prädestiniert zur Portfoliodiversifikation.
Soll heißen: Langfristig existiert zum DAX keine nennenswerte Korrelation. Doch wie sieht es mit dem Dow Jones aus? Dazu hatte mein Kollege ORBP etwas Ausführliches erarbeitet und dabei den Blick auch auf den Dollar und die Zentralbanken gerichtet:
Nicht nur deswegen ist für Anleger „Gold das neue Geld“, doch dies möchte ich hier jedoch nicht weiter ausbauen, sondern den Blick auf das Chartbild lenken.
Abwärtstrend im Gold etabliert
Vor allem in den letzten beiden Monaten und nach dem erneuten Scheitern des Goldpreises vor der 1.3500 US-Dollar, ist der Abwärtstrend im 4-Stunden-Chart für jeden sichtbar:
Es wurden in dieser Zeit einige Unterstützungen gebrochen und der aktuelle Kurs spiegelt den Tiefpunkt in diesem Kalenderjahr wider.
Auf Sicht von einem Jahr, wo wir am oberen gelben Bereich knapp vor 1.350 US-Dollar notierten, verlor das Edelmetall mehr als 5 Prozent. Sicherlich kein Grund zur Panik, doch ein Alarmzeichen, da dieser Bereich im Chartbild nun erneut als Widerstand seine Kraft zeigte. Dies sieht man im Tageschart noch einmal:
Hier wird noch etwas deutlich…
Gefahr unter 1.275 US-Dollar
Die 1.275 US-Dollar kommen in diesem Chartbild häufiger vor und bildeten zum Jahreswechsel (Dezember 2018 / Januar 2019) mehrfach eine Unterstützung. Sie gaben danach sogar Schwung zur 1.350 hin – kann sich dies wiederholen?
Erst einmal hat diese Marke zum Wochenausklang gehalten, wurde jedoch intraday leicht unterboten. Für den Tageschart ist dies nicht weiter relevant, da große Anleger eher auf den Schlusskurs schauen. Die Gefahr ist hier jedoch vorhanden, mit einem Schluss unter 1.275 (bzw. unter 1.270) weiteren Druck auf den Goldpreis zu spüren.
Stellt man dieses Szenario im Chartbild entsprechend dar, ergäbe sich Potenzial auf der Unterseite (aus Sicht der Bären) bis 1.230 US-Dollar:
Hier lag eine ehemalige Widerstandszone aus Oktober 2018. Nicht viel weiter lockt dann schon die 1.210 und darunter die Tiefs aus dem Vorjahr. So weit möchte ich jedoch hier nicht gehen, sondern lediglich auf die Möglichkeit von erhöhter Volatilität am Goldmarkt hinweisen.
Es ist gut möglich, dass die 1.275 hält und wir hier nicht nur technisch, erst einmal einen Rebound erleben. Damit ist die Gefahr aus meiner Sicht nicht gebannt, sondern nur verschoben. Solange wir nicht den Abwärtstrend im Chartbild 1 bei rund 1.302 US-Dollar brechen, bleibt der Trend auf 4-Stunden-Basis short und ist für mich auch diese Seite im Trading zu favorisieren.
Wie denken Sie darüber?
Viel Erfolg wünscht Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.