Die Zinsen fallen immer weiter. Mittlerweile nimmt der Negativzins völlig neue Ausmaße an. So rentieren die deutschen Bundesanleihen so tief wie nie. die 10 jährigen Papiere etwa fallen zurzeit bis auf den Einlagensatz für Banken von – 0,40 %. Und auch die Bundesobligationen haben eine rekordverdächtige Rendite.
Für Anleger brechen sehr schwierige Zeiten an. Nicht nur das kurzfristige Geld muss mittlerweile mit – 0,40 % verzinst werden. Seit neustem notiert nun auch die 10 jährige Bundesanleihe in diesem Bereich. Und als wäre das für Sparer im Zinsmarkt nicht schlimm genug, haben die Bundesobligationen sogar -0,66 % erreicht. Die Umlaufrendite sinkt nun ebenfalls erstmals auf -0,40 %.
Damit steht nun endgültig fest, dass Anleger trotzt relativ geringen Inflation keine Möglichkeit mehr haben ihr Vermögen im Zinsmarkt zu erhalten. Selbst die Wette auf weitere Kursanstiege wird schwieriger. Denn mit einer initialen Negativrendite müssen die Kurse sogar zwingend steigen, um kein Geld zu verlieren – eine schlechte Wette. Doch auch aus einem anderen Grund ist die Situation aktuell spannend.
EZB geht das Material aus
Die EZB hat zwar das große Anleihekaufprogramm ausgesetzt, allerdings werden Fälligkeiten wieder angelegt. Da diese nach Quoten über die Anleihen der Eurozone verteilt werden, sind auch deutsche Staatsanleihen ein fester Bestandteil der Ankäufe nach Fälligkeit. Allerdings dürfte es der EZB zunehmend schwer fallen weitere deutsche Staatsanleihen am Markt zu kaufen. Denn dieses Politik könnte in kurzer Zeit die deutschen Banken an den Rand der Existenz bringen.
EZB-Politik zerstört deutsche Banken
Während bereits eine flache Zinsstrukturkurve ein Fluch für die deutschen Geschäftsbanken ist, so ist eine inverse Zinsstrukturkurve die sich dazu noch im negativen Bereich befindet das Ende des Erträglichen.
Aus aktueller Sicht wird damit eine weitere Zinssenkung der Europäischen Zentralbank wahrscheinlich. Doch selbst das kann die Probleme für das Bankensystem nicht lösen. Denn noch fällt es den Banken sehr schwer die negative Verzinsung an die Privatkunden weiterzureichen. Sollte die Situation sich nochmals verschärfen, wird die Diskussion um die Bargeldabschaffung zurück in die Medien kommen.